Einleitung
Ursprung– so nahm das Kupieren seinen Lauf
Welche Rassen sind betroffen- und was ist dieser Standard
![](https://image.jimcdn.com/app/cms/image/transf/dimension=910x10000:format=jpg/path/s3f6b7b775542f532/image/i95da4421ca6617a8/version/1495898830/image.jpg)
Rassenstandard- Was ist Standard?
FCI- Fédération Cynologique International
Die Ausnahme – Der Jagdhund
![Bodeguero-Braque (Jagdhund) mit kupierter Rute](https://image.jimcdn.com/app/cms/image/transf/none/path/s3f6b7b775542f532/image/i903db48c5ec51e5f/version/1495877457/image.jpg)
Das Verfahren
![Dobermann: Mit zu kurz kupierter Rute!](https://image.jimcdn.com/app/cms/image/transf/none/path/s3f6b7b775542f532/image/ia5e234b12b7b67a8/version/1495868707/image.jpg)
![Dobemann: Nach dem Standard kupiert, am zweiten Schwanzwirbel (von hinten)](https://image.jimcdn.com/app/cms/image/transf/dimension=441x10000:format=jpg/path/s3f6b7b775542f532/image/i65a105596466e323/version/1495868805/image.jpg)
![Jack Russel Terrier Mix mit nach Standard kupierter Rute](https://image.jimcdn.com/app/cms/image/transf/dimension=391x10000:format=jpg/path/s3f6b7b775542f532/image/i92eb5900fc8aff80/version/1495882262/image.jpg)
Die unterschiedlichen Phasen von dem Tapen.
Unterschiede der Schnitte
2 Beispiele, von dem (1) Dobermann und dem (2) American Bully + Pitbull:
(1) Dobermann: Hier gibt es 3 verschiedene Schnitte: (a) Military Crop: Arbeitsschnitt, für die Nutzarbeit nicht für die Schönheit. / (b) Medium Crop: Mischung zwischen Military und Show Crop. / (c) Show Crop: auch „Engelsflügel“ genannt. Bei dem Showschnitt, wie der Name es schon sagt, dauert es viele Monate, bis die Ohren wirklich stehen, oft kommt es vor, dass die Ohrspitze abknickt, häufig wird / wurde eine zusätzliche Operation vorgenommen.
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(2) American Bully / Pitbull: hier gibt es 4 verschiedene Schnitte: (a) Battle Crop: wie man am Name erkennen kann, ist /
war dieser Schnitt, für Hunde bei Hundekämpfen vorgesehen. / (b) Short Crop: ein wenig länger wie der Battle Crop ca. 3/4 des ursprünglichen Ohres werden / wurden abgeschnitten.
/ (c) Show Crop: Beliebt, da der Hund aufmerksam und wachsam wirkt. /
(d) Long Crop: ca. 2/3 des ursprünglichen Ohres werden abgeschnitten.
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![American Bully XL Hündin mit dem Short crop](https://image.jimcdn.com/app/cms/image/transf/dimension=910x10000:format=png/path/s3f6b7b775542f532/image/i1e94107b2cf898bd/version/1495877028/image.png)
Probleme - Trauma
Gesetzte
Kupierverbot
Seit 1987 ist in Deutschland das Kupieren an den Ohren und seit 1998 auch am Schwanz verboten, mit Ausnahmen, wenn der Eingriff aus medizinischen Gründen nicht vermeidbar ist, oder eben wenn der Hund zur Jagd genutzt wird und dazu unbedingt eine kupierte Rute benötigt. Seit 2002 gilt bei dem VDH ein Ausstellungsverbot für Hunde aus dem In- und Ausland, deren Ohren nach dem 1.Januar 1987 oder deren Rute nach dem 1.Juni 1998 amputiert / kupiert wurden. Aus diesem Grund, werden heute viele Ausstellungen für bestimmte Hunderassen im Ausland durchgeführt (z.B. in Italien und in Tschechien). Das Kupierverbot gilt auch, wenn der Eingriff in den Ländern durchgeführt wird, wo dies noch erlaubt ist.
Medizinische Ausnahmen
Amputationen aus medizinischen Indikation (z.B. Tumor, Schwanzriss, Gebrochene Rute).
Strafen
Wer sein Hund im Ausland kupieren lässt, einen frisch kupierten Hund nach Deutschland importiert oder eines der TierSchG bzgl. kupierter Hunde missachtet und sich dadurch strafbar macht, kann in Deutschland wie folgt bestraft werden:
Tierschutzgesetze
Import – Der Kupierte Hund aus dem Ausland
Importunternehmen
Es ist unglaublich, aber viele haben noch das Verlangen, sich einen kupierten Hund anzuschaffen. Durch diese, nicht kleine Nachfrage, wurden Importunternehmen gegründet. Sie importieren für ihre Kunden, kupierte Hunde aus dem Ausland (z.B. Ungarn, Serbien, Rumänien, Russland oder Bulgarien), wo das kupieren noch erlaubt ist, nach Deutschland.
Sie werben alle mit dem selben Slogan (hier kann meine Wenigkeit nur von Importunternehmen für kupierte Dobermänner berichten), sie erwähnen, dass sie qualitative hochwertige Dobermannwelpen züchten, die „nur“ durch ihre Statur, Aussehen, Kraft und Intelligenz auffallen. Sie fügen häufig noch solche bizarren Sätze, die im Zusammenhang mit dem Kupieren nicht annähernd einen Sinn machen hinzu, dass sie sich das Ziel gesetzt haben, die Rasse weiter zu fördern und vor dem Aussterben zu bewahren. Von Gesundheit wird nichts erwähnt.
Ein Großteil dieser Unternehmen hat Knebelverträge, dazu werden Papiere versprochen, doch viele werden diese niemals zu Gesicht bekommen (wenn man doch Papiere erhält, sollte man diese Akkurat prüfen, denn Papier ist immer geduldig). Wenn negative Feedbacks der Kunden im Internet erscheinen, werden diese zerpflückt und die Feedbacks verschwinden, man muss sehr lange und genau danach suchen. Was in diesen Feedbacks an das Licht kommt, ist ein totaler Wiederspruch zu dem für was das Unternehmen wirbt.
Sie küren sich mit sauberer Zucht, sauberer Haltung, der Welpe / die Junghunde, werden an viele Umwelteinflüsse und Reize gewöhnt, zum Teil auch schon in einem Boot Camp trainiert. Doch die Realität sieht häufig, anders aus. Ein Beispiel aus 2006: es wurde ein Zwinger, der solche Importunternehmen beliefert aus Zufall von einer Tierschützerin entdeckt. Was sie dort zu sehen bekam, war einfach nur erschreckend. Die Elterntiere waren in einem 3-stöckigen Zwinger zusammengepfercht, lagen mit ihren abgemagerten Körpern auf abgenagten Knochen und ihren Fäkalien (diese Zucht wurde aufgehoben, die Tiere wurden beschlagnahmt und im Tierheim untergebracht, zum Teil auch vermittelt). Es ist kein Einzelfall.
Wie auch bei anderen Hunderassen in Massenzucht-Zwingern, wird einem hier das Bild nicht erspart, wie die Welpen in einer Schweinebox untergebracht sind, die Muttertiere mit einem zu prallen Gesäuge getrennt von ihren Welpen, in einer separaten Box, qualvolle Schmerzen leiden und wenn sie nicht mehr für den Zweck taugen, wird sich ihrer entledigt.
Für die Importunternehmen zählt das Geld, sie kaufen viele Hunde, damit sie die krankhafte Nachfrage bedienen können. Die Unternehmen sind keine Züchter, sie sind Händler. Die Käufer bekommen von den Händlern schöne Bilder der Elterntiere vorgelegt. Man kann es Vergleichen mit jeglichem Marketing und den Verkaufsstrategien in Supermärkten, Bekleidungsgeschäften usw. Der Endverbraucher / Käufer sieht nur das Produkt, evtl. noch ein paar nicht geschützte / nicht geregelte oder gesetzlich festgelegte Bezeichnungen: „Premiumqualität“, „Gourmet“, „aus kontrolliertem Anbau“, „ungespritzt“, „gesundheitscheck“ usw. , doch wie es in der der Realität, wirklich aussieht, erfährt der Käufer nur, indem er es überprüft, was bei diesen Importunternehmen fast nicht möglich ist.
Ergänzen sollte man allerdings, dass es nicht nur im Ausland solche Zuchtzustände gibt, aber in Deutschland, Österreich oder in der Schweiz, wird der Tierschutz oder das Vet-Amt schneller eingeschaltet, wenn es bemerkt wird. Es sind nicht alle Züchter im Ausland unseriös oder schlecht, das sollte man sich natürlich vor Augen führen. Aber „last but not least“, man hat über das Importunternehmen nicht die Gewissheit, wo und wie die Tiere auf die Welt gekommen sind, geschweige denn, wie sie kupiert wurden. Ihnen ist so ziemlich egal, wer der Kunde ist, ob er Hundeerfahrung hat oder was er mit ihm machen will.
Österreich und Schweiz
Österreich hat sehr strenge Auflagen bzgl. kupierter Hunde, auch hier ist der Import eigentlich verboten. Doch es gibt noch kleine Schlupflöcher, bzw. die Strafen nehmen manche Käufer dafür auf sich. Dazu hat Österreich noch andere Schlupflöcher, dass z.B. Halter kupierter Hunde ihren eigentlichen Wohnsitz in Ungarn melden, dadurch auch die kupierten Hunde dort gemeldet sind. Oder sie bringen ihre Hunde in Ungarn unter, da dort ja auch die Kosten für den Hund viel geringer sind.
§7 Verbot von Eingriffen an Tieren TSchG
Landesverwaltungsgericht Wien- 2015 Tierschutzgesetz Kupierte Hunde Österreich
Die Schweiz ist mit eines der fortschrittlichsten Länder bzgl. des Kupierverbots, sie haben entschieden „entweder/ oder“, nicht wie es hier in Deutschland geregelt ist – das Kupieren im Land ist verboten, der Kupier- Tourismus ist verboten, aber der Import ist erlaubt und bestimmte Rassen, für bestimmte Zwecke, dürfen weiterhin kupiert werden (Jagdhund). Wenige Ausnahme in der Schweiz wären ein Kurzbesuch (z.B. Urlaubern), doch man sollte immer die Kupierbescheinigung mitführen oder, wenn man mit einem kupiertem Hund in die Schweiz umziehen möchte. Aber man muss immer bedenken, dass die Schweizer diesbezüglich sehr vorurteilhaft den Besitzern mit kupierten Hunden gegenüber sind. In dem Link findet man alle Vorschriften rund um den kupierten Hund in der Schweiz.
Angezüchtete Stummelrute
Es gibt Hunderassen, die haben zuchtbedingt eine Stummelrute „Natural Bobtail – NBT“, z.B. der Australien Shepherd, aber nicht alle von ihnen haben diese Stummelrute. In Amerika werden die ohne angeborene Stummelrute zum Großteil noch kupiert. Damit sie sich bei der täglichen Arbeit auf der Farm nicht „verletzen“. Die NBT Rute, ist meist unterschiedlich lang, manche (eher selten) kommen sogar, komplett ohne Rute auf die Welt. Kurzrutigkeit vererbt sich unvollständig dominant, d.h. es genügt eine Kopie des Merkmales um eine Kurzrutigkeit auszuprägen. Die NBT entsteht durch die sogenannte C189G- Mutation des T-Box-Transkriptionsfaktors. Es ist nicht verantwortungsvoll zwei Hunde mit Stummelrute zu verpaaren, da ein Teil der Welpen schon im Mutterleib abstirbt (rechnerisch die 25%, die das Gen für die Stummelrute reinerbig tragen).
Außerdem führt eine angeborene Stummelrute zu einer Häufung anderer Wirbelsäulenprobleme z.B. Keilwirbel, Blockwirbel oder Schmetterlingswirbel.
![Französische Bulldogge - Dori Tauber Hund, na und? / Französische Bulldogge mit NBT und Dobermann-Rottweiler-Mix mit kupierter Rute](https://image.jimcdn.com/app/cms/image/transf/dimension=910x10000:format=jpg/path/s3f6b7b775542f532/image/i6c9a217ee1256b0e/version/1495899471/image.jpg)
Die Kommunikation mit den Ohren und der Rute
Die Befürworter wehren sich gegen die Aussage, dass man den Hund durch das Kupieren in seiner einfachen Kommunikation einschränkt.
Die optische Kommunikation der Hunde ist insgesamt, durch züchterisch bedingte Ausdrucksreduktionen, insbesondere in dem mimischen Bereich „vergröbert“ oder durch Eingriffe am Tier (Rute kupieren, genetisch bedingte Stummelrute) vermindert worden. Dadurch wird natürlich klar, dass nicht „nur“ durch das Kupieren dem Hund die einfache Weise zu kommunizieren genommen wurde, sondern auch durch die große Variabilität der Rassen, die sich auf Kopf und Körperform, Hautwachstum, Behaarung und ein breites Spektrum an Fellfärbungen wie Musterungen bezieht. Dies wirkt sich auch auf die Ausdrucksmöglichkeiten der Rasse aus. Das ist aber kein Grund, den Hund noch mehr in seiner Kommunikationsmöglichkeit einzuschränken. Nur kosmetische oder „Nutzungsgründe“ erfüllen sicher nicht den Terminus „unerlässlich“, da bei anderen Rassen mit den gleichen Aufgaben nicht kupiert wird (wie oben das Beispiel mit den Jagdhunden und den Münsterländern), denn offenbar entsteht dabei kein zwangsläufiger Schaden für dieses Tier. Die biologischen Funktionen im Bereich von Ausdrucksverhalten und damit der hundlichen Kommunikation (einer essentiellen Lebensäußerung), sind die Voraussetzungen für Sozialverhalten der Hunde untereinander, sowie im Zusammenleben mit dem Menschen. Deshalb ist das Kupieren sehr in Frage zu stellen und die einfache Kommunikation nicht mehr gewährleistet.
Dorit Feddersen Petersen unterstützte hier mit der ethnologischen Untersuchung zur Kommunikation und zum Sozialverhalten an kupierten und nicht kupierten Hunden mit vergleichbarer Jugendentwicklung und vergleichbaren Umweltbedingungen (inkl. Soziales Umfeld). Sie belegte damit, dass aggressive Interaktionen unter Hunden mit kupierten Ruten häufiger zur verzeichnen sind.
Aggressive Auseinandersetzungen als Folge einer vom Menschen bewusst reduzierten optischen Kommunikation bei bestimmten Hunderassen entbehren nicht allein die biologische Funktion. Aber sie erfüllen den Tatbestand des § 1TierSchG, da sie Schmerzen und Schäden zur Folge haben und den Tatbestand des Leidens erfüllen können, dem ist kein vernünftiger Grund zuzusprechen. Es bleibt abzuwarten, ob die Anzahl der Schwanznekrosen ansteigt, wie viele Rassen mit Knickrute u.a. Defekte im Bereich der Schwanzwirbelsäule sein werden, genetische Defekte, die bislang züchterisch nicht angegangen, sondern vielmehr „abgeschnitten“ und damit „verschleiert“ wurden.
![Bretone (Jagdhund) - In der Kommunikation](https://image.jimcdn.com/app/cms/image/transf/dimension=910x10000:format=jpg/path/s3f6b7b775542f532/image/i5ae12624f1b24854/version/1495877272/image.jpg)
Das Züchten bleibt erlaubt
Züchter brauchen Tiere aus anderen Linien, um in der Rassenzucht die genetische Vielfalt zu erhalten. Das Züchten mit kupierten Hunden ist daher weiterhin erlaubt. Dazu ist noch relevant, dass ein Ausstellungsergebnis nicht in allen Rassenhundezuchtverbänden Pflicht für eine Zuchtzulassung ist, manche fordern ein freies Ausstellungsergebnis, andere die erfolgreiche Teilnahme an den Zulassungsprüfungen. Somit ist das Züchten mit kupierten Hunden also weiterhin möglich.
Ein paar wenige Argumente der Befürworter
1. Schlappohren seien gegenüber Stehohren, anfälliger von Innenohrinfektionen
2. Schlappohren sind anfällig für Blutohren, wenn die Hunde beim Schütteln mit den Ohren irgendwo dagegen schlagen.
3. Schutzfunktion – beim Arbeiten oder beim Leistungssport / Schutzdienst
4. Rassenmerkmal. War schon immer so – soll auch so bleiben, erst das macht die Rasse zu der Rasse
5. Es sieht eleganter aus
6. ….
Zu 1. diese Aussage stimmt, aber das liegt ganz an der Vorbeugung, der Halter. Werden die Ohren nicht gepflegt, egal ob Stehohren oder Schlappohren, kann es häufiger zu einer Innenohrinfektion
kommen. Man könnte somit auch behaupten, dass die Stehohren schneller anfällig sind für Schmutz, was genauso zu einer Entzündung führen kann. Gerade bei den sehr kurzen geschnittenen Ohren hat
das Ohr keinen richtigen Schutz mehr, vor Insekten, Staub und Schmutz, wie z.B. der Battle Crop bei Pitbulls, wo eigentlich kein Ohr mehr vorhanden ist.
Zu 2. es kann vorkommen, aber die Prozentzahlen sind zu gering, um dies als Grund aufzuführen. Die Französische Bulldoggen neigen auch zu Blutohren, wenn sie sich schütteln und das Ohr dabei
irgendwo anschlägt.
Zu 3. Nehmen wir das Beispiel Wachhund. Wo kann ein Wachhund heute noch so eingesetzt werden, wie damals? Genau, der Wachhund kann in der heutigen Welt nicht mehr seiner Aufgabe / Arbeit
nachgehen, wie er es früher konnte. Natürlich kann man aber noch Schutzdienst mit dem Hund auf dem Hundeplatz trainieren. Aber braucht er dafür eine kleine Angriffsfläche? Zieht man dem Hund
etwa, an den Ohren oder der Rute? Ich glaube kaum, denn das wäre wieder ein Punkt für den Tierschutz.
Zu 4. Das ist einfach nur naiv. Wenn man sich mal wenige Rassen raussucht und sich Bilder von ihnen von Beginn der Rasse bis zum heutigen Tag anschaut, kann man erkennen, dass sich auch die
Statur, die Größe, der Schädel verändert hat. Gerade beim Dobermann sieht man eine extreme optische Veränderung und da sind die Ohren und die Rute noch am wenigsten auffällig.
5. Was für sie elegant aussieht, hat aber nicht den Hintergrund. Kupiert wurde unter anderem bei Schutz und Diensthunden, damit sie präsenter, wachsamer und böser ausgesehen haben. Das vertreten
auch die „Nicht-Hundehalter“. Wenn sie ein kupierten und einen nicht kupierten Hund sehen, empfinden sie, dass der kupierte Hund „böse“ aussieht. Natürlich können die Stehohren elegant aussehen,
für uns Hundehalter, wenn sie von Natur aus so wären, würde ja auch nichts dagegensprechen. Doch für nicht Hundehalter wird sich der Anblick trotzdem nicht ins „positive“ verändern.
6. Man merkt, dass sich doch viele Befürworter ihre Argumente nicht zu 100% durchdacht haben. Sie können doch einfach zugeben, wie es schon wenige gemacht haben, dass es ihnen allein um die Optik
geht.
Kupierte Hunde aus dem Tierheim – Der Halter trägt keine Schuld
Aber aufgepasst, nicht alle Halter, die einen Hund haben mit kurzer Rute und geschnittenen Ohren, gehören in einen Topf! Wie oben erwähnt, gibt es mittlerweile Rassen, die eine angeborene verkürzte Rute haben. Andere könnten aus dem Tierschutz stammen oder nach einem Unfall musste die Rute oder das Ohr amputiert werden. Wie überall gilt: VORSICHT MIT DEN VORSCHNELLEN URTEILEN! Gerade die Menschen, die ihren kupierten Hund aus dem Tierheim haben, nehmen ihn so wie er ist. Sie holen ihn nicht aus dem Tierheim, um ihre Schönheitsideale damit zu repräsentieren, sondern um dem Hund eine Chance zu bieten. Oft landen kupierte Hunde wieder im Tierheim, weil es einfach noch zu viele Käufer von Hunden gibt, die diesen nur als Statussymbol gekauft haben.
Solche Hunde landen dann, sobald sie zu viel Arbeit machen, nicht mehr händelbar sind, oder weil sie beschlagnahmt wurden, im Tierheim. Meistens sind sie große Baustelle und können nur noch in erfahrene Hände gegeben werden.
Die meisten Menschen, die ihren kupierten Hund aus dem Tierheim haben, leisten unvorstellbare und gute Arbeit, was andere versaut haben.
Und natürlich, treffen die genannten Gründe für Hunde, die im Tierheim landen, nicht nur bei kupierten Hunden zu.
FAZIT
Egal welche Argumente auch angeführt werden, das Kupieren ist und bleibt in unserer Zeit eine einzige Modeerscheinung und ein Schönheitsideal! Es hat keinerlei Funktion oder Sinn mehr. Man
beraubt die Hunde wichtiger Kommunikationsinstrumente. Es reicht schon, dass der Mensch dem Hund durch sein unterschiedliches Aussehen die Kommunikation untereinander erschwert hat, über Falten,
viel Fell etc. , da muss man ihn nicht noch mehr darin einschränken.
Rutenamputationen aus den dargelegten Gründen sind nicht nur biologisch unsinnig, sondern auch ethisch eine unvertretbare Form.
Menschen können sich für eine Schönheitsoperation aus freiwilligen Zügen entscheiden, was bei vielen ja auch inzwischen zur Normalität geworden ist. Doch was ist mit dem Hund? Was ist mit seinen
Rechten?
Solange es noch immer Züchter und Tierärzte gibt, die sich über das Verbot hinwegsetzen und die Eingriffe vornehmen lassen, um dieses längst überholte Rassenbild zu verfolgen, die Nachfrage nicht
sinkt und das Importverbot nicht eingeführt wird, solange ist diese Art von Verstümmelung, aus kosmetischen Gründen, weiterhin gesichert.
Leider sind Lösungsvorschläge für die komplette Verhinderung des Kupierens nur schwer zu finden.
Es haben doch schon so viele geschafft, sich an das neue Bild der damals kupierten Hunde zu gewöhnen. Viele damals kupierte Rassen haben es in Deutschland doch schon geschafft, wieso kommen Züchter und Halter von Boxern schneller mit dem Kupierverbot klar, oder bei der Dogge, dem Pinscher? Warum nicht die Züchter und Halter von Dobermännern, Amercian Bulldoggen, American Mastiff….? Warum?
Ich habe kupierte Hunde genauso gerne wie nicht kupierte Hunde, sie können schließlich nichts dafür, was ihnen angetan wurde. Verachtet wird von mir lediglich diese Rassenperfektion, die mit Tierliebe rein gar nichts mehr zu tun hat!
Man kann nur hoffen, dass auch diese Menschen ihre Augen öffnen und nicht nur ihr Ego berücksichtigen, sondern die Hunde einfach so nehmen, wie sie auf die Welt kommen.
FAKT IST:
IN DEUTSCHLAND IST DAS KUPIEREN VERBOTEN!
Deshalb appellieren ich an alle:
DON´T CROP, LET FLOP
(egal ob Ohren oder Rute)
Empfehlenswerte Fachliteratur und Quellen:
Buchempfehlungen zu diesem Thema, Rechtliche Informationen, Kommunikation unter Hunden etc. pp. Die mich bei diesem Beitrag sehr weitergebracht haben.
Gesetze
![](https://image.jimcdn.com/app/cms/image/transf/dimension=70x1024:format=jpg/path/s3f6b7b775542f532/image/i4da85c301c156e5f/version/1495900451/image.jpg)
Tierrecht - Jörg Jon
Tierrecht: eine kurze
Zusammenfassung der wichtigsten tierrechtlichen Gesetze und Vorschriften ; ein Handbuch für Tierhalter, Tierhüter und Tierliebhaber und für all diejenigen, die es gerne werden wollen
![](https://image.jimcdn.com/app/cms/image/transf/dimension=69x1024:format=jpg/path/s3f6b7b775542f532/image/id7e53b94ea73be38/version/1495900468/image.jpg)
Tierschutz im Schnittfeld von nationalem und internationalem Rechten- Jan Ziekow
Eingriffs-, Einfuhr-,
Haltungs- und Ausstellungsverbote im Lichte von Verfassungs-, Gemeinschafts- und Völkerrecht.
![](https://image.jimcdn.com/app/cms/image/transf/dimension=71x1024:format=jpg/path/s3f6b7b775542f532/image/idab7c19aa6b3bb29/version/1495900486/image.jpg)
Hunderecht Niedersachsen: Systematische Darstellung mit Übersichten - Jörn Edling
Das
Buch stellt das Hunderecht Niedersachsen umfassend dar, bestehend aus niedersächsischen Vorschriften (Gesetze sowie kommunale Verordnungen und Satzungen), bundesrechtlichen Regelungen (z.B.
Tierschutzgesetz) und EU-Recht.
Verhalten / Kommunikation und Allgemeinwissen
![](https://image.jimcdn.com/app/cms/image/transf/dimension=72x1024:format=jpg/path/s3f6b7b775542f532/image/ia2f7cfc5ee96c689/version/1495900508/image.jpg)
Dogwatching- Morris
Desmond
«Liebevoll und kenntnisreich beschreibt Morris Hunde und ihr Verhalten. "Dogwatching" ist ein Gewinn für jeden Hundefreund.» DIE
WELT
![](https://image.jimcdn.com/app/cms/image/transf/dimension=75x1024:format=jpg/path/s3f6b7b775542f532/image/i44699513aaeb5849/version/1495900525/image.jpg)
Ausdrucksverhalten beim Hund - Dorit Feddersen-Petersen
Dr. Dorit Feddersen-Petersen beschreibt das
Ausdrucksverhaltung unserer Hunde und seine Bedeutung für das Zusammenleben.
![](https://image.jimcdn.com/app/cms/image/transf/dimension=108x1024:format=jpg/path/s3f6b7b775542f532/image/i140b8436cc3af676/version/1495900540/image.jpg)
Enzyklopädie der Rassenhunde Band 1-2
Hans Räber beschreibt detailliert und sachkundig für jede Rasse die Herkunft, ihren ursprünglichen Verwendungszweck und die
Entwicklung der Zucht.
Horror Material [Achtung, diese Verlinkungen enthalten, trauriges und erschreckendes Bildmaterial]
Ein Fall der viele 2016 erschrocken hat, auch mich:
Die ungarische Zuchtstation, die Zwangs-aufgelöst wurde:
ungarischer Zwinger, der ein Importunternehmen belieferte
Die von dort zu vermittelnden Hunde, gerade der Rüde ist ein erschreckendes Beispiel:
Rüde zur Vermittlung - aus einem ungarischen Massenzucht-Zwinger
Hündin- zur Vermittlung - aus einem ungarischen Massenzucht-Zwinger
Videomaterial:
Wie die US-Amerikaner ihre Meinung dazu vertreten, alleine das Argument „wir machen es nicht für uns, sondern für den Hund“.
Man sieht die kleinen Welpen, quietschend nach ihrer Mutter im Behandlungszimmer:
Should The Practice of Cutting Dogs' Tails and Cropping Ears End? - Was der US-Bürger dazu meint
Weiteres Videomaterial, will ich hier nicht anbieten, denn selbst mir sind Tränen in die Augen beschossen, hat es den Magen verdreht, als ich mir Ausschnitte aus Videos, bei denen gelasert, geschnitten und nachbehandelt wurde.
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